Inhaltsverzeichnis
- 1) Über den Regordaneweg
- 2) Welchen Wanderführer kann ich für den Regordaneweg empfehlen?
- 3) Was sind die Etappen des Regordanewegs?
- 4) Wie erreicht ihr den Startpunkt Le Puy en Velay?
- 5) Mit Gepäcktransport oder ohne?
- 6) Wie schwer ist die Wanderung auf dem Regordaneweg?
- 7) Welche Jahreszeit ist für den Regordaneweg zu empfehlen? Gibt es Wasserstellen?
- 8) Gibt es auf dem Regordaneweg Toiletten?
- 9) Verpflegung auf dem Regordaneweg
- 10) Verständigung auf dem Regordaneweg: Französisch oder Englisch?
- 11) Wie steht es auf dem Regordaneweg um die Sicherheit?
- 12) Budget & Unterkünfte für den Regordaneweg
- Abschließende Worte
Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022
1) Über den Regordaneweg
Und dabei zählte der 242 km lange Weg, der auch unter dem Namen „St. Gilles Weg“ bekannt ist, im Mittelalter zu einem der vier wichtigsten Wallfahrtziele der Christen. Eingereit hinter Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela geleitete er seine Wanderer zu der Grabstätte des Saint Gilles – dem Heiligen Ägidius. Nachdem sich die französische Grenze 1308 verschob, wurde der Regordaneweg nur noch für den lokalen Handel- und Viehbetrieb genutzt. Der alte Pilgerweg geriet in Vergessenheit.
Läuft man heute den Regordaneweg, begibt man sich auf einen Weg der Ruhe und Idylle. Vom Trubel alter Tage ist nichts mehr zu erkennen. Immer wieder muss die heutige Strecke von dem historischen Verlauf abweichen und es gibt wenige ausführliche Informationen über den Regordaneweg. Zumeist steht er noch im Schatten des Stevensonweges (GR70), mit dem er sich hin und wieder Wegabschnitte teilt.
Ich lief den Regordaneweg im Juli 2016. Hochsommer in Südfrankreich. Erfahrt hier mehr über meine Wanderung, die ich nicht so schnell vergessen werde. Vielleicht bekommt ihr ja dann selbst Lust, diesen vielseitigen Weg einmal zu laufen.
2) Welchen Wanderführer kann ich für den Regordaneweg empfehlen?
Wirklich zufrieden war ich mit folgendem Wanderführer der Outdoor-Reihe:
Es gibt recht genaue Karten, ausreichend Informationen zu Unterkünften und zum Weg selbst. Auch der geschichtliche Hintergrund des Regordaneweges und der Orte entlang des Weges wird gut durchleuchtet. Schön finde ich die vom Wanderführer beschriebene Möglichkeit, am Ende des GR700 noch eine Etappe nach Arles anzuhängen. Diese Möglichkeit habe ich selbst allerdings nicht genutzt. Auch weist der Wanderführer auf Wasserquellen entlang des Weges hin. Regelmäßig wird angegeben, beim wievielten Kilometer der jeweiligen Strecke man sich beim Erreichen welcher Orte befindet. Eine sehr gute Eigenschaft, da man so die benötigte Laufzeit besser einzuschätzen lernt.
Wie wohl bei allen Weitwanderwegen und den dazu gehörigen Wanderführern gilt allerdings, die Augen stets gut nach den Wegmarkierungen offen zu halten. Im Falle des Regordaneweges sind es in der Regel die typisch weiß-roten Fernwanderweg (=GR)-Markierungen.
**Anmerkung: Auf der Strecke von Langogne nach La Bastide-Puylaurent (s. nächster Punkt) wird im Wanderführer eine Wasserstelle in dem Städtchen Luc erwähnt. Diese Wasserstelle war bei meiner Wanderung im Juli 2016 versiegt. Stattdessen gab es eine Wasserstelle ein paar Kilometer später in Laveyrune.
Falls es bei euch bei Luc auch zu Verwirrungen kommen sollte, wo der Weg entlang führt (m.M. widersprüchliche Wegweiser&Wegbeschreibung Outdoor Wanderführer): Habt ihr Luc durchquert und gelangt an die Hauptstraße D906, überquert ihr diese Straße nicht etwa und lauft weiter über einen Fluss geradeaus. Dieser Weg würde euch zum Kloster Notre-Dame-des-Neigers führen. Stattdessen bleibt ihr auf der Straßenseite von Luc und lauft stur die vielbefahrene Hauptstraße Richtung La-Bastide-Puylaurent (für Autos ausgeschildert) entlang. Eine kurzfristig unschöne Strecke.
3) Was sind die Etappen des Regordanewegs?
Der Regordaneweg beginnt in Le Puy en Velay und endet in Saint-Gilles-du-Gard, wo Saint Gilles begraben liegt. Oft kann man die Etappen je nach Vorliebe verkürzen oder verlängern und sollte demnach zwischen 10 und 16 Tagen einplanen. Insgesamt geht es etwa 3500 Höhenmeter hinauf und etwa 4000 Meter wieder hinab. Meine Etappenabschnitte waren:
- Le Puy en Velay – Landos, 29 km
- über Costaros bei Kilometer 21
- Landos – Langogne, 18,5 km
- über Pradelles bei Kilometer 13
- Langogne – La Bastide Puylaurent, 23,5 km
- La Bastide Puylaurent – Villefort, 22 km
- Es lohnt, in Villefort einen Tag zu verbleiben, um sich an dem wunderschönen Badesee dort zu erholen (ca. 2km von Villefort entfernt)
- Villefort – Génolhac, 13,5 km
- Zug nach Alés
- Ich übersprang so die Etappen über Chamborigaud und Le Pradel (insgesamt weitere 38 km bis Alés)
- Alés – Vézénobres, 13 km
- Vézénobres – Russan, 29 km
- über Moussac bei Kilometer 14,5
- Russan – Nîmes, 27,5 km
- über La Calmette bei Kilometer 8,5
- Plant am besten einen Tag für die Besichtigung Nîmes ein
- Nîmes – Saint-Gilles-Du-Gard, 28 km
- Auf dieser 28 Kilometer langen Etappe lassen sich die ersten Kilometer entlang einer viel befahrenen Straße per Bus umgehen. Diese Methode steht im Outdoor-Wanderführer* zwar gut beschrieben, es haben sich jedoch die Starthaltestelle und der Bus geändert. Wer diese Abkürzung wählen möchte, muss mittlerweile mit dem Bus Nummer 43 von Costiéres Parnasse abfahren (nicht mit der Linie D vom Boulevard Gambetta). Die Haltestelle „La Bastide“ ist geblieben, ist aber bei der Linie 43 nicht mehr die Endhaltestelle! (s. Hier)
Die Strecke des Regordaneweges ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Sie beginnt in der Auvergne, Europas größter Vulkanregion, in Le Puy en Velay. Interessant zu wissen: Auch die Via Podensis, der französiche Jakobsweg, beginnt in Le Puy en Velay.
Anschließend geht der Weg durch Heidelandschaften und hohe Wiesen sowie alte Wälder. Weiter im Süden erreicht man die Region der Cevennen, in der man auf eine sehr vielseitige Natur trifft. Die Cevennen gehören mittlerweile sogar zum Unesco-Welterbe. Ab Alés begegnet man dagegen immer wieder der Industriegeschichte der Region und dann wieder einer Gegend, die bereits stark an die Provence erinnert. Hier wird man zahlreiche Wein- und Obstplantagen passieren.
4) Wie erreicht ihr den Startpunkt Le Puy en Velay?
Am besten erreicht ihr Le Puy en Velay mit Dem Zug von Lyon. Die Fahrt dauert etwa 2 1/2 Stunden. Die Züge verkehren mehrmals täglich, Tickets könnt ihr HIER online kaufen oder vor Ort am Ticketschalter.
Vermutlich werdet ihr bereits im Zug viele Menschen mit Rucksack und Wanderausrüstung sehen. Die allermeisten von ihnen werden von Le Puy aus die Wanderung auf der Via Podensis antreten und euch nicht auf dem Regordaneweg wieder begegnen.
Lyon selbst erreicht ihr ebenfalls mit dem Zug oder aus dem Ausland mit dem Flugzeug. Lyon hat einen eigenen Flughafen.
5) Mit Gepäcktransport oder ohne?
Auf dem Regordaneweg kann Gepäcktransport zum richtigen Abenteuer werden. Wo Gepäcktransport normalerweise bedeutet, dass wie von Zauberhand die großen Gepäckstücke morgens aus eurer Unterkunft verschwinden und abends bereits in der nächsten auf euch warten, erhaltet ihr am Regordaneweg einen echten Begleiter an die Hand: Einen Esel.
Bis zu 40kg kann der Esel für euch in seinen Satteltaschen transportieren – natürlich fordert der Esel im Tausch von euch immer mal wieder saftige Wiesen, Hufpflege und ein moderates Lauftempo von 3 bis 4 km/h ein. Berichte über den Regordaneweg mit den tierischen Begleitern beweisen, dass diese Art des Wanderns sehr viel Spaß machen kann, hin und wieder aber auch Geduld benötigt. Esel sind eben sture Geschöpfe ;-).
Die Eselmiete beträgt etwa zwischen 35€ und 45€ am Tag. Viele Unterkünfte und Campingplätze bieten Wiesen und Verpflegung für euren Wandergefährten an. Dies wird meist unter 8€ pro Nacht kosten.
Auf folgenden Seiten könnt ihr euch über die Eselmiete informieren:
- Le Mas des Ânes
- Rando-Âne (leider nur auf Französisch)
- Badjane (nicht auf Deutsch, aber zumindest in English)
- Tourisme in Haute Loire
6) Wie schwer ist die Wanderung auf dem Regordaneweg?
Der GR700 war mein erster Weitwanderweg und bedeutete also meine erste Mehrtageswanderung. Ich schleppte verhältnismäßig einen zu schweren Rucksack mit mir herum (ca 13kg), weil ich auch Zelt, Kochzeug und Schlafsack dabei hatte (was ich im Endeffekt nur einmal benutzte). Gerade der Regordaneweg lädt aber auch zum Camping ein. Ich hätte an anderer Stelle sicher Gewicht sparen können.
Mit 13kg auf dem Rücken war die Wanderung für mich als Wanderanfängerin sehr anstrengend. Die Steigungen sind oft sehr steil und langwierig. Die Wege oft uneben und steinig. Dazu im Juli die knallende Sonne und der übermütige Ehrgeiz, noch mehr Wegstrecke zurücklegen zu wollen, als ich es gemusst hätte.
Meiner Meinung nach ist der Regordaneweg nicht für absolute Anfänger geeignet. Andererseits: Ich selbst habe ja irgendwie das Gegenteil bewiesen ;-).
Ich war jeden Abend unfassbar stolz auf mich und innerlich sehr ausgeglichen. Der Weg hat mir oft gezeigt, dass ich viel stärker sein kann als vermutet. Und dass Aufgeben nicht mein Ding ist. Aber ich bin auch keinen Abend ohne Schmerzen zu Bett gegangen, habe oft geflucht und nicht nur einmal gegen Tränen angekämpft, wenn mir mein verflixt schmerzendes rechtes Knie mal wieder gar nicht gehorchen wollte oder die Wegmarkierungen sich absichtlich vor mir zu verstecken schienen.
7) Welche Jahreszeit ist für den Regordaneweg zu empfehlen? Gibt es Wasserstellen?
Im Juli in Südfrankreich liegen die Durchschnittstemperaturen etwa bei 26°C. Das hat sich bei mir auf dem Regordaneweg im Juli 2016 auch so gezeigt. In den höheren Regionen wehte meist ein angenehmer Wind. Schwül war es mal an einem Tag, da war das Laufen in der drückenden Hitze auch wirklich kräftezehrend. Ansonsten war das Wetter zum Wandern aber wunderschön. Heiß und schweißtreibend natürlich, aber der strahlend blaue Himmel, der Duft von Kiefernholz und die Farbenpracht der Landschaft haben diesen Nachteil deutlich ausgeglichen. Nicht auf jeder, aber auf vielen Wegstrecken gab es zwischendrin Wasserstellen.
Ganz wichtig: Packt im Sommer unbedingt Sonnencreme ein! Und nutzt diese auch! Auf sehr vielen Streckenabschnitten gibt es keinerlei Schatten. Auch genügend Wasser (mindestens 1,5 – 2 Liter) solltet ihr unbedingt jeden Tag mitnehmen.
Eine etwas angenehmere Wanderzeit begegnet euch sicherlich im späten Frühling (Mai, Anfang Juni) oder im Spätsommer/Herbst (September, Anfang Oktober).
8) Gibt es auf dem Regordaneweg Toiletten?
Es gibt auf dem Regordaneweg so gut wie keine Toiletten zwischen den einzelnen Zielen. Da bleibt oft nur die Natur. In jedem Dorf oder Städtchen gibt es allerdings Cafés oder auch öffentliche Toiletten.
9) Verpflegung auf dem Regordaneweg
An jedem Etappenziel gab es mittlere bis große Supermärkte. Alle Gites d’Etape hatten eine eigene, gut ausgestattete Küche. Sich selbst zu versorgen war also kein Problem.
10) Verständigung auf dem Regordaneweg: Französisch oder Englisch?
Hier habe ich leider eine schlechte Nachricht für alle Französischlaien: Englisch wurde während des Weges nur selten gesprochen. Der Regordanweg führt meist durch dünn besiedelte Gegenden und kleine Dörfer. Die wenigsten Einheimischen sprechen deshalb Englisch. In den Touristeninformationen und den größeren Städten wird man dagegen weniger Probleme haben. Hin und wieder kann es vorkommen, dass Hotelbesitzer Deutsch sprechen, wenn sie eine Zeit lang im Elsass gelebt haben. Aber darauf solltet ihr euch besser nicht verlassen.
Ich selbst habe nie Französisch gelernt. Ich habe diese Sprache sogar regelrecht gemieden, wann immer sie mir begegnete. Obwohl ich vor meiner Wanderung versucht hatte, wichtige Worte und Sätze in der Landessprache zu lernen (wie ich es vor jeder Reise tue), fühlte ich mich am Anfang doch recht verloren damit. Französisch ist einfach sehr kompliziert, allein die Aussprache war für mich eine große Herausforderung.
Zum Glück habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Franzosen in Südfrankreich sehr hilfsbereit und geduldig sind. Wir haben stets beide unser Bestes gegeben, uns zu verständigen. Dabei wurden immer auch warmherzige Gesten und herzliches Lächeln ausgetauscht.
Meine Empfehlung also: Ihr werdet euch vermutlich besser fühlen, wenn ihr zumindest ein paar Alltagssätze Französisch sprechen könnt. Und wenn nicht, macht euch auch keine Sorgen. Ich bin ziemlich sicher, dass die Südfranzosen dafür sorgen werden, dass ihr euch dennoch wohl fühlt!
Wie auch für Spanisch nutzte ich selbst übrigens das Langenscheidt-Komplettpaket Französisch zum Lernen. Damit hat mir sogar meine Erzfeindsprache Französisch Freude gemacht :-D:
11) Wie steht es auf dem Regordaneweg um die Sicherheit?
Man ist auf dem Regordaneweg oft recht abgelegen, sodass man sich einerseits keine und andererseits wohl einmal wirklich ernsthafte Gedanken um die eigene Sicherheit machen sollte. Ersteres, da einem ganz sicher keine dubiosen Gestalten begegnen oder man sonst in unangenehme Situationen kommt. Letzteres, weil man natürlich Vorkehrungen treffen sollte, falls man sich auf dem Weg mal verletzt.
Ein funktionierendes Handy, am besten mit Kompass- und GPS-Funktion, sollte man auf dem Regordaneweg deshalb immer dabei haben.
12) Budget & Unterkünfte für den Regordaneweg
Es gab entlang des Regordaneweges oft, aber nicht immer Wanderunterkünfte, sogenannte Gites d’Etape. Manchmal musste man auf Hotels zurückgreifen. Was das angeht, merkt man einfach, dass auf dem GR700 noch keine richtige Pilgermentalität herrscht. Campingplätze gab es ebenso bei den meisten Etappenzielen, für diese musste man allerdings oft noch ein längeres Wegstück auf sich nehmen.
Nicht alle der Unterkünfte könnt ihr auf Booking.com* oder anderen Hotelseiten im Internet finden. Der empfohlene Reiseführer hilft bei der Suche nach Unterkünften.
Meine Ausgaben habe ich in einem separaten Artikel über Frankreichreisen aufgeschlüsselt.
Abschließende Worte
Während meiner Wanderung traf ich übrigens einen jungen Franzosen, der bereits in vielen Ländern Mehrtageswanderungen gemacht hatte. An dieser Stelle möchte ich ihn einmal zitieren (frei ins Deutsche übersetzt):
Man ist kein Reisender, wenn man sein eigenes Land nicht kennt. Deshalb durchwandere ich jetzt Frankreich. Dieser Weg führt eindeutig durch den schönsten Teil.
Weitere Artikel zu Frankreich:
♦ Guide und Tipps: Backpacking in Frankreich
♦ Auf den Spuren alter Zeiten in Nîmes
♦ Die wohl schönste Basilika Frankreichs, oder: Mein Must-See in Lyon
♦ Das Städtchen Annecy und der sauberste See Europas
♦ Weshalb Ihr die Bastille in Grenoble unbedingt besuchen solltet
♦ Frankreich Kosten: So hoch sollte euer Budget für Backpacking sein
♦ Unterkünfte am Regordaneweg (GR700) in Frankreich: Meine Empfehlungen
Hast Du noch Fragen oder hast selbst etwas über den Regordaneweg zu berichten? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar und teile es mit mir 🙂
Hallo Marie,
ich komme gerade vom Regordanweg und habe einen Teil durchwandert (Langogne bis Le Pradel). Dann habe ich die Wanderung abgebrochen, denn ich war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht: auf weiten Strecken läuft man auf langweiligen EDF-, Feuerwehr-, Forst- und Agrar-Pisten, auf betonierten oder geteerten Straßen, unter Hochspannungsleitungen (Wartungspisten der EDF) usw. Das Problem ist, dass es zumindest in dem Bereich, wo ich gelaufen bin, den Regordanweg eigentlich kaum noch gibt. Die französischen Fremdenverkehrs-Behörden beschränken sich darauf, rot-weiße Streifen an Verkehrsschilder zu malen. Wunderschöne Natur gäbe es ja eigentlich rechts und links, aber man müsste halt mal einen Wanderweg anlegen. Das wäre natürlich etwas aufwändiger, als einfach eine vorhandene Schotterpiste als Wanderweg zu deklarieren. Aber so etwas stelle ich mir eigentlich nicht unter einer SCHÖNEN Wanderung vor.
Nach Abbruch des Regordanwegs bin ich dann noch etwas rechts und links in den Cevennen gewandert und da wurde es erst richtig schön: Wanderwege, schöne Natur, keine Autos, einsame Gehöfte – das alles sucht man auf dem Regordanweg auf weiten Strecken leider vergebens.
Da ich nicht so ein Fan von Schlafsälen bin, habe ich mir den Luxus einfacher Hotels geleistet. Was einen da erwartet, ist auch für hartgesottene Frankreich Fans (ich lebe seit 20 Jahren in der Gegend von Nizza) harter Tobak: versiffte Zimmer, völlig fleckige, uralte Handtücher, Möbel wie vom Sperrmüll, aschfahles Licht von einer einsamen Birne an der Decke, verschimmelte Duschwannen, tröpfelnde Duschen – aber dann eine Rechnung von 65€ und mehr. Dafür bekommt z.B. in Tirol super Zimmer in Hotels mit Spa-Bereichen (letzte Alpenwanderung).
Nur das Essen war wirklich prima – und die lustige Gesellschaft mit anderen Wanderern aus aller Welt.
Tja, insgesamt also ein eher gemischtes Erlebnis.
Trotzdem vielen Dank für die informative Webseite!
Manfred
Hallo Manfred,
vielen Dank für deinen langen Kommentar.
Sehr sehr schade, dass dir der Weg so wenig gefallen hat.
Ich fand gerade die ersten Abschnitte wirklich unheimlich hübsch und idyllisch. Es mag natürlich sein, dass der Regordaneweg für sehr erfahrene Wanderer keine große Herausforderung ist. Auch führt er Routenbedingt durch Dörfer und kleine Städte, so dass die Natur sicher anders ist als bei vielen Gebirgswanderungen.
Die späteren Etappen des Regordanewegs, da gebe ich dir Recht, erschienen auch mir etwas eintönig. Die Wildheit der Cevennen lag auch mir eher als die Landschaft der Provence ;).
Insgesamt kann ich deinen Eindruck zum Glück nicht teilen, ich habe die Wanderung auf dem Regordaneweg sehr genossen. Auch andere Wanderer, die ich traf, teilten dieses Bild :).
Beste Grüße und vielleicht begegnet man sich ja mal auf einem ganz anderen Wanderweg,
Marie
Liebe Weitwanderin,
ich möchte Ende August/Anfang September den Stevensonweg laufen, alleine. Da Sie auch den Regordaneweg geschafft haben, wage ich mich an mein Abenteuer und bin wie Sie der Meinung, dass der Mensch mehr leisten kann als man im voraus denkt. Ich hoffe auf einen guten Verlauf meiner Wanderung und wünsche Ihnen noch viele, viele schöne Wandererlebnisse. Vielleicht können Sie mir noch einige Tips geben.
liebe Grüße
Rosalinde (70 Jahre alt)
Hallo Rosalinde,
vielen Dank für deinen Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Der Stevensonweg soll ja auch sehr schön sein! Manche Abschnitte teilt er sich mit dem Regordaneweg. Ich bin zuversichtlich, dass du den Weg schaffst und finde es sehr bemerkenswert, dass du dich an das Abenteuer wagst. Hut ab!
Ich denke das Wichtigste ist, dass man sich bei einer solchen Wanderung Zeit lässt und gut auf seinen Körper acht gibt. Lieber mal einen Tag Pause machen oder nur eine kurze Strecke laufen, statt sich schmerzgeplagt voran zu schleppen. Da bin ich kein gutes Beispiel ;-).
Ich würde mich unheimlich über einen Bericht im Anschluss an deine Wanderung freuen!
Beste Grüße und alles Gute,
Marie
Liebe Autorin,
meine Frau und ich möchten an 2 aufeinander folgenden Tagesetappen einen Freund, der auch noch nicht dort war, beim Wandern auf dem Regordaneweg begleiten. Welches sind Ihrer Meinung nach die landschaftlich und kulturell schönsten Tagesetappen des Regordanewegs ?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Josef Rauwolf
Hallo Josef,
ich persönlich fand die ersten paar Etappen des Regordanewegs landschaftlich am schönsten. Diese führen durch die Auvergne und die Cevennen. Je weiter es zur Provence geht, desto karger wird die Natur.
Ich wünsche euch ganz viel Freude,
Marie