Inhaltsverzeichnis
- 1) Als Alleinreisender über das Reiseland informieren
- 2) Beim Alleinreisen eigene Ängste und Wünsche einbeziehen
- 3) Allein verreisen: Allein sein oder Gesellschaft?
- 4) Erstes Mal Allein verreisen: Allein sein können
- 5) Auf Eventualitäten vorbereiten
- 6) Sich der Vor- und Nachteile des Alleinreisens bewusst sein – Erwartungen zurückschrauben
- 7) Mit dem Partner absprechen
- 8) Mit der Sorge von Eltern und Freunden umgehen
- 9) Last but not least: Nicht zu viel im Voraus planen
- Abschließende Worte
Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022
1) Als Alleinreisender über das Reiseland informieren
Besonders relevant kann dieser Punkt für alleinreisende, backpackende Frauen sein. Aber auch Männer sollten sich im Voraus über das Reiseziel schlau machen. Wenn man vorher weiß, welche Kleidung im Reiseland angemessen oder erforderlich ist und an welche Regeln und Sitten man sich halten sollte, kann man meiner Meinung nach in den meisten Ländern angenehm und sicher reisen.
Natürlich ist es auch eine gute Idee, sich über das Klima zu informieren oder über die Fortbewegungsmöglichkeiten. So erfährt man beispielsweise, dass in Marokko Taxis günstig sind, in Georgien dagegen vollgestopfte Maschrutkas. Man bekommt auch ein Bild, wie spontan man vor Ort sein kann oder ob man bereits manches vorher buchen und planen sollte (was meiner Erfahrung nach nur in seltenen Fällen Sinn macht).
Wenn man sich im Voraus außerdem über landestypische Kulinarik, Preise, und die Unterkunftssituation erkundigt, lässt sich schnell abschätzen, ob ein Land überhaupt für einen geeignet ist – so ganz allein unterwegs.
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2) Beim Alleinreisen eigene Ängste und Wünsche einbeziehen
Wer gerade erst mit dem Alleinreisen anfängt, begegnet einer Reise sicher mit anderen Ängsten und Wünschen als jemand, der schon seit Jahren regelmäßig alleine verreist.
Wer sich Sorgen um seine Sicherheit oder die Planung macht, sollte auch mit einem „sicheren“ Land beginnen. Dazu tragen beispielsweise eine gute Infrastruktur, eine niedrige Kriminalitätsrate oder ein gutes Netzwerk aus Unterkünften bei. Zusätzliche subjektive Sicherheit gibt es, wenn man sich im Reiseland verständigen kann und die Kultur nicht ganz so fremd erscheint.
Wer dagegen beim Alleinreisen Abenteuer erleben möchte, sucht eventuell gerade das: Fremde Kulturen, Herausforderungen bei der Fortbewegung, lieber hohe Berge als Traumstrände, Schlafen im Zelt unter freiem Himmel.
Die Auswahl des Reiseziels sollte also ganz individuell fallen und kann deutlich dazu beitragen, dass du am Ende eine unvergessliche Reise hast.
3) Allein verreisen: Allein sein oder Gesellschaft?
Der Vorwurf, beim Alleinreisen sei man doch immer allein, ist längst ein alter Hut. Nehmen wir doch einen Neuen zur Hand und sagen:
Beim Alleinreisen kann man das sein, was man sein will. Allein oder in Gesellschaft.
Wenn du dich einige Tage voll und ganz nur mit dir selbst beschäftigen möchtest, solltest du lieber in Hotels oder Apartements schlafen oder wandern gehen, statt dich in einem lebhaften Hostel einzunisten.
In einem Hotel weniger gut aufgehoben bist du stattdessen, wenn du beim Alleinreisen gerne Leute kennenlernen und Gesellschaft haben möchtest. Dann sind Hostels oder Couchsurfing ideal. Tatsächlich geht der Kontakt zu Anderen als Alleinreisender häufig sehr schnell.
Aber nicht nur die Unterkunftswahl spielt eine Rolle, sondern auch das Reiseziel. Beispielsweise ist Südostasien eine unheimlich beliebte Reiseregion für Backpacker. Das liegt vor allem an dem warmen Klima und den günstigen Preisen. Die Hostels sind stets gut gefüllt und es sind viele Alleinreisende unterwegs. Anders sieht es in teureren Ländern wie der Schweiz aus, wo nur Wenige aufgrund der hohen Kosten für längere Zeit backpacken. Wer das erste Mal allein verreisen will und den Wunsch hat, trotzdem nicht allein zu bleiben, sollte sich also lieber günstige und bereits „Backpackingerprobte“ Länder aussuchen.
4) Erstes Mal Allein verreisen: Allein sein können
Obwohl du beim Alleinreisen nicht allein sein musst, solltest du doch allein sein können. Wenn du bereits blass wirst und Panik schiebst, wenn dein Partner mal kurz einkaufen geht oder deine Mitbewohner ein paar Stunden nicht zu Hause sind, dann wärst du beim Alleinreisen ziemlich aufgeschmissen. Allerdings solltest du dann sowieso erstmal andere Dinge anpacken.
Das ist natürlich reichlich überzogen. Aber wenn du mal einen Abend für dich nicht genießen kannst, du dich jedes Mal unheimlich langweilst wenn du keine Gesellschaft hast und niemals allein mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren würdest, dann muss ich leider sagen: Allein verreisen ist derzeit noch nichts für dich.
All diese Dinge kannst du trainieren und lernen, aber das solltest du in dem Fall erstmal zu Hause tun, bevor du alleine in die große weite Welt hinausziehst. Denn dort erwischt dich das Alleinsein definitiv mal zwischendurch.
5) Auf Eventualitäten vorbereiten
Wenn man zu Zweit oder in einer Gruppe reist, muss einiges passieren, damit man wirklich aufgeschmissen ist.
Bist du allein unterwegs jedoch nicht. Wenn dir da beispielsweise dein Portmonee inklusive Kredit- oder EC-Karte gestohlen wird und du keinerlei Geldreserven mehr in der Unterkunft hast, stehst du als Alleinreisender blöd da.
An Eventualitäten wie diese solltest du vor einer Solo-Reise zumindest mal gedacht haben. Noch besser ist es, dich darauf vorzubereiten und dich abzusichern. Dann kannst du solche Situationen auch im Alleingang glimpflich lösen.
Mein Tipp: Schaffe dir für deine Reisen zwei kostenlose Kreditkarten an. Eine trägst du mit dir herum, die andere lässt du stets im Tresor oder Schließfach in der Unterkunft. Selbst, wenn eine Kreditkarte verschwindet und das Bargeld aus ist, hast du noch eine Reservekarte zur Verfügung.
6) Sich der Vor- und Nachteile des Alleinreisens bewusst sein – Erwartungen zurückschrauben
Alleinreisen ist echt super toll- Aber wenn du losziehst und felsenfest davon ausgehst, dass alles grandios und perfekt werden wird, wirst du dich leider dennoch in die Nesseln setzen.
Denn Missgeschicke passieren eben. Busse werden ausfallen, Flüge Verspätungen haben, die Unterkunft ist vor Ort doch plötzlich ausgebucht oder dein Handy geht kaputt. Vor solchen Dingen ist man leider nirgendwo auf der Welt gefeit.
Vielleicht entpuppt sich auch ein vielversprechender Ort als Enttäuschung, du wirst über’s Ohr gehauen oder verirrst dich in einer Stadt.
Wenn du zum ersten Mal allein verreisen willst, solltest du dir sowohl der Vorteile als auch der Nachteile des Alleinreisens bewusst werden und deine Erwartungen ein ganz klein wenig zurückschrauben. Ich selbst beispielsweise plane auf jeder meiner Reisen fest ein, dass mal etwas gar nicht so laufen wird, wie ich das gerne hätte.
Meistens liege ich damit richtig, bin einfach auch ein kleiner Pechvogel ;-). Unvergesslich werden meine Reisen trotzdem jedes Mal, und ich wachse an derartigen Situationen. Gleichzeitig fühle ich mich als Alleinreisende mit diesem Trick nicht plötzlich vollkommen überrumpelt und verloren, sondern bin innerlich gewappnet. Am Ende ist das Ganze dann auch nur halb so schlimm.
7) Mit dem Partner absprechen
Eine Beziehung ist kein Grund, nicht allein zu verreisen. Einfach allein verreisen, ohne das einmal mit dem Partner zu besprechen, kann jedoch Schaden anrichten.
Ein guter Partner sollte einem das Alleinreisen nicht verwehren, trotzdem mag er dem Ganzen vielleicht erstmal mit Unsicherheit begegnen, über die gesprochen werden sollte.
Dann lassen sich auch die Reise selbst sowie das Heimkehren genießen.
8) Mit der Sorge von Eltern und Freunden umgehen
Keiner wird seine Reise alleine genießen können, wenn jede Stunde das Telefon klingelt und die Eltern mit zittriger Stimme fragen, ob man noch am Leben ist.
Manche Eltern und Freunde sind besorgt, wenn man alleine auf eine Reise geht. In der Regel deshalb, weil sie selbst eher ängstlich sind und nicht wissen, was einen da draußen erwartet. Sie wissen auch nicht, dass das in den allermeisten Fällen keineswegs so düster ist wie befürchtet.
Nicht immer schafft man es, diese Sorgen vor der Reise zu lindern. Letztlich ist es natürlich die eigene Entscheidung, ob man dennoch allein verreist oder stattdessen zu Hause bleibt.
Da kann es unter Umständen helfen, sich auf klare Regeln zu einigen. Beispielsweise alle 2 Tage etwas von sich hören zu lassen. Oder immer dann, wenn man den Ort wechselt, damit die Besorgten zu Hause zumindest wissen, wo man gerade steckt.
9) Last but not least: Nicht zu viel im Voraus planen
Kommen wir zur letzten, gleichzeitig aber einer der wichtigsten Voraussetzungen für eine erste stressfreie Reise alleine:
Lasse den Dingen so gut es geht ihren Lauf.
Buch nicht alles im Voraus, lege dich nicht zu strikt auf eine Route fest und versuche nicht krampfhaft, eine lange To-Do-Liste vor Ort abzuarbeiten.
Derartiges Reisen wird dich schnell unter Druck setzen. Obwohl du dich vielleicht mal einen Tag nach Ruhe sehnst, wist ihr euch genötigt fühlen, weitere Punkte abzuarbeiten. Selbst, wenn es dir an einem Ort nicht gefällt, weil du im Hostel ziemlich allein bist oder du dich in der Stadt nicht wohlfühlt, hängst du dort unter Umständen für Tage fest.
Andersherum entgehen dir möglicherweise tolle Ziele, die dir beispielsweise andere Reisende wärmstens ans Herz legen. Du verpasst Geheimtipps, weil du dich an eine feste Route halten musst – oder glaubstt, es zu müssen.
Natürlich kann eine fest vorgebuchte Reise erstmal beruhigen. Gerade, wer zum ersten Mal alleine reist, legt auf diese Art der Sicherheit vielleicht viel wert. Und wenn du nur mal ein Wochenende unterwegs bist, ist das auch vollkommen okay.
Begibst du dich allerdings auf eine richtige Backpacking-Rundreise von zwei oder mehr Wochen, und das alleine, wird es umso wichtiger, dich treiben zu lassen. Nur so kannst du deinen Gefühlen folgen. Hast am Ende nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben oder nie wieder allein losziehen zu können, weil das eine grässliche Erfahrung war.
Damit deine erste Reise alleine also möglichst stressfrei ablaufen kann und zu einer positiven Erfahrung wird, solltest du die übermäßige Kontrolle möglichst zu Hause lassen. Und frei sein, während der Reise.
Abschließende Worte
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Wie viel Überwindung hat Dich deine erste Reise alleine gekostet – oder stehst Du noch in den Startlöchern? Was beschäftigt Dich vielleicht noch, bevor du diesen Schritt wagen möchtest? Ich freue mich auf Deinen Kommentar :-).