Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert zuletzt am 23. Januar 2022
1) Essen, was man möchte. Und gesund.
Natürlich kann man sich in Hostels oft selbst versorgen, meistens gibt es Küchen. Aber wer stellt sich beim Reisen gerne eine Stunde in einer viel genutzten Küche an den Herd? Eventuell fehlen Töpfe, die Messer sind unscharf, der Kühlschrank vollgestopft, und man bleibt ja auch nur 2 Tage in diesem Hostel. Da kann man einfach nicht so einkaufen und Lebensmittel lagern, wie zu Hause. Und so zubereiten wie zu Hause kann man das Essen auch oft nicht.
Normalerweise koche ich zu Hause für jeden Tag, Fertigessen gibt es bei mir so gut wie nie. Im Hostel mache ich mir Abends meist Salate, die gehen einfach, schmecken toll, sind preiswert und gesund. Und man kann sie vielseitig variieren. Aber an die abwechslungsreichen Mahlzeiten zu Hause reicht das natürlich nicht heran.
Auf Reisen fängt es bei mir sogar schon beim Frühstück an, das oft inklusive ist. Natürlich kaufe ich da nicht noch zusätzlich für ein eigenes Frühstück ein. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich oft schon während der Reise wieder auf meine Schüssel Müsli mit frischem Obst freue, die ich zu Hause jeden Morgen esse.
In manchen Ländern gibt es dann zum Beispiel auch nur Weißbrot, kaum Milchprodukte oder sehr viel Fleisch. Als ich nach vier Monaten aus Südostasien wieder kam, war tatsächlich das erste, was ich aß, ein Vollkornbrot mit dick Käse. Die deutsche Küche (inklusive all der hier auffindbaren Küchen wie Italienisch, Chinesisch, Türkisch,..) ist einfach super vielseitig und lecker.
Heimkehren zur ausgewogenen Ernährung.
2) Schlafen im eigenen Bett
Ich habe in Hostels und Hotels bisher selten wirklich unbequeme Betten gehabt. Trotzdem ist so ein Hochbett im 10-Betten-Zimmer natürlich etwas anderes, als ein 1,40m Bett im eigenen Zuhause. Die eigene Matratze, meine eigenen Kissenberge, viel Platz zum Herumwältzen, Licht an oder aus wann ich will und die Ruhe zu Hause sind schon jedes Mal nach einer Reise wieder ein Genuss.
Heimkehren in die eigenen vier Wände.
3) Einmal bitte Wäsche waschen!
Natürlich gibt es immer wieder auf Reisen die Möglichkeit, die Wäsche zu waschen. Und wenn es mit der Hand im Waschbecken ist. Aber am saubersten fühlen sich für mich die Klamotten immer noch an, wenn ich sie zu Hause einmal in meiner eigenen Waschmaschine mit meinem Lieblingswaschmittel gewaschen habe. Ein wunderbares Gefühl.
Und dann auch noch wieder anziehen können, was man möchte. Nicht, dass ich das bräuchte, es geht auf Reisen gut ohne. Es ist dann einfach Luxus, wenn man plötzlich wieder vor einem vollen Kleiderschrank und all seinen Lieblingsklamotten steht.
Heimkehren zur Sauberkeit.
4) All die Ideen verwirklichen, die mich während der Reise gepackt haben
Jedes Mal komme ich von meinen Reisen mit Listen heim. Dinge, auf die ich plötzlich riesig Lust bekommen habe, die ich unbedingt tun will. Dinge, in die ich mehr Zeit investieren oder die ich zurück lassen möchte. Das sind oft ganz banale Sachen. Und oft große Lebenspläne. Und immer freue ich mich darauf, mich zu Hause dahinter zu klemmen und diese Dinge alle anzupacken.
Heimkehren zu unzähligen Möglichkeiten.
5) Die vertraute Sicherheit
Zu Hause weiß ich immer, wie ich wo hin komme. Ich kenne die Straßen, die Ecken, die Gesichter. Ich kenne die Kultur und die Gepflogenheiten. Ich kann mich verständigen, wirklich alles sagen, was ich sagen möchte, und ist das Thema noch so komplex. Ich kenne die Preise, weiß wo ich was bekomme. Ich kenne die Öffnungszeiten und die Feiertage und die Abläufe bei der Arbeit.
„Also genau der öde Alltag, von dem ich mich endlich befreien will“, würden vielleicht manche jetzt sagen. Und ja, wenn ich das nicht auch hin und wieder genau so sehen würde, würde ich sicher nicht so viel reisen. Dann wäre ich vermutlich froh, meine zwei Urlaubswochen einfach mal zu Hause zu entspannen.
Aber es hat eben auch Vorteile, sich zu Hause zurecht zu finden, ohne groß planen oder nachdenken zu müssen. Nicht jeden Abend am Handy nach Bussen, Flügen oder Schlafplätzen zu schauen. Nicht jeden Tag neue Gesichter sehen. Nicht immer nur neue Reize und Schönheit und Atemberaubendes. Der Alltag zu Hause hat etwas Verlässliches, Zuverlässiges. Etwas Treues, Beständiges. Ein Lichtpunkt in der Ferne, der einen immer willkommen heißen wird.
Heimkehren zur Gewohnheit. Heimkehren zur Verlässlichkeit.
6) Heimkehren zu Freunden und Familie
Dies ist einer der Hauptpunkte, weshalb ich immer wieder gerne nach Hause zurückkehre. Wer einmal offen und flexibel reist, wird feststellen, dass man auf dem Weg zahlreiche Freundschaften schließt. Dass man sich in wenigen Minuten oder Stunden einem Menschen so nah fühlen kann, als würde man sich seit Jahren kennen. Manche dieser Verbindungen bleiben wohl ein Leben lang. Andere ziehen vorbei. Vielleicht, weil man vergessen hat, Kontaktdaten auszutauschen. Oder, weil das Leben einfach andere Wege geht.
Auf Reisen wirst du den Menschen so begegnen, wie du bist. Es gibt weniger Grund, irgendetwas zurück zu halten oder zu verstecken. Jeder ist in einer entspannten, offenen Stimmung. „Unnötige“ Schönheitsrituale und Oberflächlichkeiten werden zu Hause gelassen. Man fühlt sich rundherum gut. Die Menschen auf einer Reise werden deshalb aber auch einige Seiten an dir einfach niemals kennen lernen. Und das tut gut, denn oft bleiben dann genau die Seiten außen vor, die du selbst nicht so leiden kannst.
Und genau das ist der Grund, weshalb ich so schätze, was ich zu Hause habe. Denn auf Reisen schließt du in der Regel Freundschaften, weil die Leute dich strahlen sehen. Weil du selbst die Tür offen stehen hast. Weil du ausgeglichen und warm bist.
Aber zu Hause, da lieben dich deine Freunde auch dann, wenn du einmal deine Türen schließt. Wenn du weinst oder verzweifelst oder das ganze Leben verfluchst. Wenn du dich in deiner Wohnung verkriechst und dich selbst mal nicht leiden kannst. Dann stehen diese Freunde vor deiner Türe, mit Wein und Geborgenheit, und du weißt, dass du jetzt wirklich alles sein kannst. Nicht nur drüber sprechen, was du vielleicht auch an Lasten in dir trägst, sondern sie auch zeigen und leben können.
Zu Hause sein, an einem Ort, wo du auch mal nicht du sein kannst. Wo du auch die Seiten, die du selbst nicht magst, zeigen darfst. Und wo du einfach trotzdem voll und ganz geliebt wirst.
Heimkehren zur Liebe.
7) Abschließende Worte
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Worauf freust Du dich nach einer langen Reise am meisten? Was macht für Dich „Zuhause“ aus? Hinterlasse mir doch einen Kommentar und berichte mir davon 🙂