Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022
1) Welche Kameras kannst du zur Reisefotografie nutzen?
Wer gerne auf Reisen fotografieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Dabei kommt es vor allem darauf an, welche Ansprüche man an Qualität und Kompaktheit der Fotoausrüstung stellt, wie viel Geld man investieren will (und kann) und was man überwiegend fotografieren möchte.
Um scharfe Landschaftsaufnahmen zu schießen, die auch auf großem Monitor und beim Zoomen noch gut aussehen, benötigt man anderes Equipment, als für einen kurzen Schnappschuss von einem nahen, stehenden Objekt in tageshellen Räumen.
Smartphone – Die Reisekamera für Minimalisten
Das Handy hat man sowieso immer dabei, das heißt man spart zusätzliches Gewicht und Gepäck. Immer griffbereit und ohne große Vorbereitung lassen sich damit auf die Schnelle Schnappschüsse machen und auch Selfies gelingen damit meistens ganz gut.
Betrachtet man die Bilder allerdings von Nahem, erkennt man, dass die Qualität selbst bei guten Handykameras nicht in allen Situationen überzeugen kann. Häufig scheitert es beispielsweise an Aufnahmen bei Nacht, bei Makroaufnahmen oder auch bei weiten Landschaftsaufnahmen.
Dass man einerseits wenig einstellen braucht, bedeutet andererseits leider auch, gar nicht die Möglichkeit dazu zu haben. So sehen die Fotos häufig am Handy selbst wunderbar aus, am PC dann aber schon nicht mehr.
Actionkamera – Reisekamera für Abenteuerlustige und Freunde des Robusten
Eine Actionkamera verträgt strömenden Regen, Aufenthalte unter Wasser, Stürze aus der Höhe und hohe Geschwindigkeit. Sie überzeugt mit ihrer Robustheit, wiegt dabei ziemlich wenig und ist auch geeignet für Videodrehs.
Eine weitere Stärke der Actionkamera ist der große Weitwinkel mit Fisheye-Effekt, wodurch man beispielsweise bei einem Selfie oder Gruppenfoto einen großen Bereich des Hintergrundes mit einfangen kann.
Actionkameras lassen sich häufig über das Handy steuern.
Mittlerweile eine beliebte Reisekamera, auch wenn die Qualität der Fotos meist gerade mal im guten Mittelfeld liegt.
Kompaktkamera – Wenig Gewicht bei guter Fotoqualität
Die sogenannten Kompaktkameras sind ein Kompromiss aus Spiegelreflex- und Smartphonekamera, wenn man so will: Sie sind leicht im Gewicht, gering in der Größe, haben aber ganz schön viel auf dem Kasten!
Man kann hier bereits einiges einstellen, unter anderem die Brennweite, die Belichtungsdauer und die Blende – die drei wichtigsten Grundlagen für gute Fotografie.
Zudem bieten die meisten Kompaktkameras Automatikmodi, beispielsweise für Sport-, Makro- oder Innenaufnahmen.
Der Anschaffungspreis ist geringer, als bei einer Spiegelreflexkamera, vor allem wenn es um das Zubehör geht. Anders als bei dem teureren Kameramodell hat die Kompaktkamera ein integriertes Objektiv, welches auch nicht wechselbar ist. Im Umkehrschluss: Nicht gewechselt werden muss.
Für viele Reisende also DIE perfekte Reisekamera.
Spiegelreflexkamera – Hochqualitative Reisekamera für jede Situation
In der Qualität der Fotos ist die moderne Spiegelreflexkamera unschlagbar. Sie wiegt mehr und ist größer, als die kleine Kompaktkamera, und besonders für ein geeignetes Motiv muss man schon mal tiefer in die Tasche greifen. Nachteile, die je nach Reise eine große Rolle spielen können.
Dafür entlohnt sie einen bereits im Automatikmodus mit traumhaften Bildern, und es macht Freude, sich nach und nach an die verschiedenen Einstellungen und Funktionen heran zu tasten.
In Situationen, in denen die Kompaktkamera noch versagt (beispielsweise bei schwierigen Lichtverhältnissen), zaubert die Spiegelreflexkamera mit der richtigen Konfiguration Aufnahmen, die man immer wieder gerne anschaut.
Viele Spiegelreflexkameras bringen auch eine gute integrierte Videokamera mit und ebenfalls einige voreingestellte Modi, mit denen man bestens für unterschiedliche Situationen geeignet ist, ohne erst viel ausprobieren zu müssen.
Sowohl Porträts, Nahaufnahmen als auch Landschaftsfotos werden mit dieser Art der Reisekamera perfektioniert.
Was andererseits viele beschäftigt: Die Angst, die Spiegelreflexkamera könnte gestohlen werden. Immerhin lässt diese sich nicht einfach mal unauffällig in der Handttasche verstauen.
2) Welche Ansprüche an meine eigene Reisekamera habe ich?
Meine eigenen Ansprüche an eine Reisekamera haben sich mit der Zeit geändert.
Als ich 2014 zum ersten Mal alleine für mehrere Monate zum Backpacken loszog, war mir vor allem Folgendes wichtig:
- Die Reisekamera sollte robust sein und feuchtes Klima aushalten
- Ich wollte nicht mehr als 400 € investieren, denn ich hatte noch viele weitere Ausgaben
- Als Fotografieneuling wollte ich einen guten Kompromiss aus Einstellungsmöglichkeiten und Automatikmodi
- Die Reisekamera sollte möglichst leicht und kompakt sein
Zwei Jahre bin ich dann mit der Kamera gereist, für die ich mich damals entschied und war meistens zufrieden mit den Fotos.
Aber eben nur meistens – manchmal war ich auch schwer enttäuscht. Was dann der Grund war, meine Fotoausrüstung für die Reisen nochmal zu überdenken:
- Ich wollte eine Reisekamera, die auch in schwierigen Lichtverhältnissen gute Fotos schoss
- Meine Kamera sollte noch mehr Einstellungsmöglichkeiten haben
- Ich wollte ein besseres Objektiv, möglichst austauschbar, um für verschiedene Situationen gewappnet zu sein
- Ich wollte für den Beginn dennoch nicht mehr als 900€ ausgeben
- Die Reisekamera sollte trotz Equipment so leicht wie möglich sein
Ich wollte diese Fotos schießen können, die ich anderswo auf Blogs, Homepages und bei Google fand, und die so real und schön aussehen, dass man glaubte, man wäre mittendrin.
Ich wollte nicht mehr nur schnelle Schnappschüsse, sondern ein Foto, welches sich sehen und zeigen lässt. Und nicht nur für meinen eigenen Blog, sondern vor allem für mich selbst – denn ich schaue unheimlich gerne immer mal wieder meine eigenen Reisefotos an und schwelge in Erinnerung.
3) Meine eigene Fotoausrüstung auf Reisen
Mit der Zeit hat sich also ein kleines Reiseequipment angesammelt, wobei mir immer wichtig war, möglichst gute Qualität bei gleichzeitig leichtem Gewicht und finanzierbarem Preis zu erhalten.
Welche Reisekameras mittlerweile Teil meiner Fotoausrüstung sind, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
Kompaktkamera: Panasonic Lumix LX7
Die Kompaktkamera Panasonic Lumix LX7* war meine erste Reisekamera. Sie verband all die Punkte, die mir für meinen ersten Kamerakauf so wichtig waren: Sie war leicht, relativ robust, sollte gute Fotos schießen (vor allem wegen des lichtstarken, integrierten Objektives) und vor allem im Vergleich sehr preiswert.
Mittlerweile ist die Kamera schon ein paar Jahre alt, aber ich bin immer noch sehr froh, sie zu haben, und würde sie vermutlich auch heute wieder kaufen. Umso mehr, da die neuen Modelle fast das Dreifache kosten und bei der Lumix LX7 das Preis-Leistungsverhältnis einfach unschlagbar ist.
Mit 300g Gewicht zum Preis von etwa 300€ ist die LX7 auch als Reisekamera für Einsteiger super geeignet. Sie bietet bereits einige Einstellungsmöglichkeiten, aber auch Automatikmodi für einen unkomplizierten Schnappschuss.
Vom Design her sieht die Lumix LX7 schick aus, teilweise Retro. Eine große Stärke der Kompaktkamera sind Makroaufnahmen, also Nahaufnahmen bei gleichzeitig unscharfem Hintergrund. Auch bei dunklen Lichtverhältnissen macht die Kamera noch gute Fotos.
Beispielsweise meine Fotos auf dem Cami de Ronda oder der Vulkane in Indonesien sind mit dieser Kamera entstanden.
Heute würde ich die Kamera noch dann mitnehmen, wenn ich mit wirklich wenig Gepäck reisen möchte, beispielsweise bei einer Fernwanderung.
Tasche
Ich kaufte mir zur Lumix LX7 eine Kameratasche* dazu, in der ich auch noch Zweitakku, Speicherkarten und Linsenputztuch verstauen konnte.
Heute nutze ich diese Tasche stattdessen für meine aktuelle Reisekamera (s. unten).
Stativ
Für die kleine Kompaktkamera legte ich mir außerdem ein formbares Ministativ* zu, das ich auch häufiger für Langzeitbelichtungen oder auch für Selbstporträts nutzte.
Actionkamera: GoPro HERO4 Silver
Die Actionkamera aus der bekannten GoPro Reihe hat ihren Preis, ist jedoch auch wunderbar klein, leicht und hält so einiges aus.
Beim Bungeejumping, Surfen oder beim Schnorcheln kann eine normale Kamera selbstverständlich nicht verwendet werden.
Nachdem ich in Südostasien diverse Schnorchelspots Kamera- und Fotolos hinter mir gelassen hatte, entschied ich mich schließlich, mir eine vernünftige Unterwasserkamera anzuschaffen. Meine Wahl fiel auf die GoPro HERO4 Silver*.
Aufgrund der kompakten Größe nehme ich die GoPro mittlerweile vor allem als Schlechtwetter-Kamera mit. Außerdem schätze ich die großartigen Landschaftsfotos, die die GoPro hinbekommt.
Spiegelreflexkamera: Canon 760D
Nachdem, wie oben beschrieben, 2 Jahre lang die Lumix LX7 gute Dienste leistete, lechzte ich nach mehr. Ich wollte Traumfotos schießen. Monatelang überlegte ich hin und her und legte mir dann schließlich die Canon 760D* zu, eine Spiegelreflexkamera für Einsteiger.
Traumfotos schieße ich damit noch nicht, zumal mir die Muße, das Wissen und die Finanzierung fehlt, um mich ordentlich mit den Möglichkeiten und auch der Bearbeitung auseinanderzusetzen.
Aber ich merke gleichzeitig, dass meine Fotos auch ganz von selbst nach und nach besser werden.
Als ich das erste Mal meine neue Reisekamera Canon 760D mit im Gepäck hatte (nämlich in Budapest), kam sie mir noch störend und schwer vor.
Auch die ersten Fotos überzeugten mich noch nicht richtig.
Dann nahm ich sie mit nach Prag und schließlich mit nach Marokko und erkannte, wie viel schöner die Fotos wurden, als mit meiner Kompaktkamera. Nach und nach wurde ich vertrauter mit den Einstellungen.
Ich würde heute nur noch im äußersten Notfall eine andere meiner Kameras für die Reisefotografie nutzen.
Falls ihr euch also auch fragt, ob eine Spiegelreflexkamera trotz Gewicht und Größe etwas für euch sein könnte: Meine Empfehlung habt ihr! Plant aber Gewöhnungszeit ein und seid euch bewusst, dass es etwas dauert, bis die Fotos wirklich so werden, wie ihr sie euch vorstellt.
Wenn ihr diese Hürde jedoch einmal geschafft habt, wollt ihr vermutlich nicht mehr ohne in den Flieger steigen.
Objektive
Ich besitze das Kit-Objektiv 18-135mm IS STM*. Damit lassen sich sowohl Objekte in der Nähe als auch ferne Landschaften gut ablichten. Für mich ein ideales Immerdrauf-Objektiv, welches ich wirklich empfehlen kann.
Recht neu habe ich noch ein Objektiv mit Festbrennweite, das Canon EF 50mm 1:1.8*. Dieses ist vor allem für Porträt- und Nahaufnahmen mit Bokeh hervorragend geeignet.
Tasche
Ich legte mir direkt zum Kauf meiner neuen Reisekamera Canon 760D eine Kameratasche* zu. In Budapest hatte ich diese noch dabei, merkte aber bei meiner zweiten Reise mit der Kamera schnell, dass ich die Tasche gar nicht brauchte. Dass sie mich sogar störte.
Einerseits ließ sie sich bei einem Flug mit Handgepäck kaum in der zusätzlichen Handtasche verstauen, die ich jedoch unbedingt mitnehmen wollte. Andererseits hatte ich mich während Budapest in einem ständigen Gekrame befunden – Kamera raus aus der Kameratsche, Kamera rein in die Kameratasche, beides um den Hals baumelnd,…
Stattdessen nutze ich nun die alte Kameratasche der Lumix LX7* für das zusätzliche Objektiv und andere kleine Dingen und trage die Canon 760D immer griffbereit mit dem Schultergurt um den Hals. Gleichzeitig spare ich das zusätzliche Gewicht ein und die Kamera passt auch wieder in meine großen Handtaschen oder den Rucksack.
Selfiestick
Da ich viel alleine reise und deshalb mit meiner Reisekamera Fotos von mir selbst machen können wollte, legte ich mir einen Selfiestick* für die Reisen zu.
Meine Reisekamera Canon 760D hält er ohne Probleme aus. Schön ist, dass er sich auf verschiedene Längen erweitern lässt. Meine Version kam noch ohne Fernbedienung und Adapter für das Telefon. Beides erweitert den Funktionsumfang des Selfiesticks natürlich nochmal.
UV-Filter
Für beide meiner Objektive habe ich mir recht früh einen UV-Filter* zugelegt. Die meisten modernen Objektive und Kameras haben bereits einen integrierten UV-Filter. Wieso ich mir dennoch für beide Objektive einen zusätzlichen kaufte?
Als Schutz. Lieber geht mir der 8€-teure UV-Filter kaputt, als das 200 € teure Objektiv. Da ich die Kamera ja überwiegend um den Hals transportiere, spare ich mir so auch, ständig den Objektivdeckel auf- und abzunehmen. Gegen kleine Kratzer ist das Objektiv nun schon dank der UV-Filter geschützt.
4) Mein sonstiges Fotozubehör auf Reisen
Zweitakkus
Bei einer guten Reisekamera soll natürlich nicht mittendrin der Akku versagen. Ich finde die Vorstellung grausig, das schönste Fotomotiv vor der Nase zu haben, es aber aufgrund meines leeren Kameraakkus nicht festhalten zu können.
Um dies zu verhindern habe ich für alle meine Kameras einen Zweitakku, den ich immer mit dabei habe. Dabei habe ich überwiegend auf die günstigeren Kopien zurückgegriffen, die bei mir alle super funktionieren:
- Zweitakku für die Panasonix Lumix LX7*
- Zweitakku für die GoPro HERO4 Silver*
- Zweitakku für die Canon 750D*
Speicherkarten
Die aktuellen Kameras fordern von Speicherkarten vor allem eins: Geschwindigkeit.
Wer außerdem seine Fotos im RAW-Format aufnehmen möchte oder gerne Videos dreht, sollte außerdem Speicherkarten besitzen, die groß genug sind. Dazu könnt ihr Hier mehr nachlesen.
Ich selbst habe mir mit der Zeit verschiedene Speicherkarten angesammelt, komme aber eigentlich immer mit einer 8GB-Speicherkarte* aus – ohne RAW-Formate und Video.
Was noch fehlt: Ein Stativ für die Canon 760D
Gerne hätte ich langfristig ein Stativ für meine liebste Reisekamera Canon 760D. Das Problem: Die meisten Stative sind mir zu groß, zu sperrig und zu schwer.
Ich weiß, dass ich das Stativ auch nicht den ganzen Tag mit mir herum tragen würde, um dann vielleicht in einer einzigen Situation Gebrauch davon zu machen.
Gleichzeitig vermisse ich vor allem am Abend/bei Nacht, bei Sonnenauf- und untergängen und bei Langzeitbelichtungsmotiven die standhafte Hilfe.
Mal sehen, ob ich mit der Zeit ein für mich geeignetes Reisestativ finde. Habt ihr vielleicht Vorschläge?
5) Abschließende Worte
Welche Kamera nutzt Du aktuell zum Reisen? Was ist Dir dabei besonders wichtig? Gibt es für Dich DIE perfekte Reisekamera?
Meine erste richtige Kamera war eine Canon G16. Die hat mich so richtig auf den Flip gebracht zu fotografieren. Nach dem ich ‚mehr‘ wollte habe ich mir eine Olympus OM-D E-10 Mark ii gekauft. Dazu haben sich für mich folgende Objektive (Cropfaktor 2) bewährt:
– 14-150mm Reisezoom (nächstes Mal würde ich das Tamron dem Oly vorziehen)
– 17mm 1.8 Olympus
– 25mm 1.8 Olympus
Damit komme ich super klar.
Ich hatte als letztes Reisestativ das Cullmann Neomax 260 dabei. Das hat sich bei mir nicht bewährt. Wackelt bei Wind, die Verschlüsse öffnen sich bereits bei wenig Last.
Ein Tipp fände ich auch gut 😉
Hallo Peter,
danke für den Austausch! Da ich immer mit einem Rucksack unterwegs bin, habe ich bisher auf mehr als zwei Objekive verzichtet. Mittlerweile habe ich zwar ein verhältnismäßig leichtes und kompaktes Stativ, mir ist das aber immer noch zu groß und schwer für Backpacking :D.
Falls Du noch ein gutes Reisestativ entdeckst: Ich freue mich über einen Hinweis!
Beste Grüße,
Marie